Was, wenn wir es nicht tun und sie bleiben?

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“

Dieses Zitat wird dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben. Wenn es auch vermutlich nicht exakt überliefert und wahrscheinlich aus dem Zusammenhang gerissen wurde, so hilft es uns doch, das Grundprinzip des Lernens und der Kompetenz zu verstehen.

Die Lernpsychologen Badura, Ross und Ross haben bereits 1963 das Phasenmodell des Lernens entwickelt, das bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Wird ein Mensch geboren, so beginnt er vom ersten Tag an zu lernen, indem er Verhalten abschaut und nachahmt. Dies ist die ursprünglichste Form des Lernens. Der Mensch befindet sich in der Phase der unbewussten Inkompetenz. Er weiß nicht, was er nicht weiß. Irgendwann wächst das Bewusstsein der Inkompetenz und der Mensch tritt in die Phase der bewussten Inkompetenz ein. Jetzt gilt es, je nach erforderlichem Kompetenzfeld, die Defizite zu identifizieren und durch geeignete Bildungsmaßnahmen zu eliminieren. Das ist das Ziel betrieblicher Bildung. Es ist ein sich wiederholender Vorgang und wird daher als „Lebenslanges Lernen“ bezeichnet. Mit wachsender Kompetenz besteht allerdings auch die Gefahr, sich seiner Kompetenz irgendwann nicht mehr bewusst zu sein und diese auch bei anderen als gegeben vorauszusetzen. Dadurch entstehen Kommunikationsprobleme die betriebliche Abläufe stören. Daher muss auch dieser Entwicklung durch entsprechendes Feedback entgegengesteuert werden. Jeder erwachsene Mensch befindet sich zu jedem Zeitpunkt je nach Kompetenzfeld in jedem dieser vier Quadranten. Es ist daher wichtig, die für die betrieblichen Bedürfnisse relevanten Kompetenzfelder zu identifizieren. Dies ist die Aufgabe der Führungskraft.